Wie wurde das mit dem naturnahen Garten?

 

2013: Start mit Haus und Garten.

Das Grundstück war seit 1995 sich selbst überlassen.

Neben dreizehn Fichten dominierten sechzehn Holunder, Brennnessel, Löwenzahn, kriechender Hahnenfuß, und etliche Weinrosen. 

Unser erster Gedanke: Mehr Licht, nichts Pieksendes und nichts Außereuropäisches. 

Wir fällten die Fichten und reduzierten Weinrosen und Holunderbüsche. Brennnessel und Löwenzahn entfernten wir weitgehend.

Insekten nahmen wir klarer wahr - ein Beispiel: Ausschließlich an Nachtviolen finden sich die Nachtviolen-Kleinrüssler. Das Tiere-pflanzen funktioniert! Für die Pflanzenwahl orientierten wir uns an naturbelassenen Stellen in der Umgebung. Und natürlich halfen uns

Bestimmungsbücher. Wildstauden-Gärtnereien gaben uns klare Hinweise zu Boden-, Licht- und Feuchtigkeitsbedürfnissen. Die Standorte für neue Pflanzen mussten wir in wenigen Fällen ausprobieren .

2020 nach langsam wachsender Erkenntnis: Löwenzahn lassen wir nun zu, ebenso einen kleinen Bereich Brennnessel und einige Weinrosen. 

Der Boden wurde teilweise ausgetauscht: von ursprünglich schwer-lehmig zu sandig-steinig oder sandig-humos. Grasschnitt lassen wir nicht liegen, damit der Boden magerer wird. Die Aussaat von grasschmarotzendem Acker-Wachtelweizen führte zur Schwächung dominanter Gräser. Neue Pflanzenarten werden nun nicht mehr von starkwüchsigen Arten verdrängt. Die Hanglage erforderte Wege. Mit Legesteinmauern machten wir hangseitige Areale leichter zugänglich, die Pflege rückenschonend und die Mauern bieten weiteren Lebensraum. Ständig können wir Neues entdecken, z.B. den mittleren Weinschwärmer.

 

 

   

 

Wir haben das Mähen auf 1-2 mal pro Jahr reduziert, dann nur kleine Areale. Das gibt den Wiesenbewohnern eine Möglichkeit, sich zurück zu ziehen. Seit vielen Jahren verzichten wir auf das Mähen mit Fadenschneider: Kleinräumig gehts auch mit Abreißen oder Schneiden per Schere oder Hippe.

Staudenstengel lassen wir für Wildbienen stehen, erst im späteren Folgejahr wird das alte Material kompostiert. Wir verzichten auf das Schreddern, da die Stengel viele Insekten beherbergen. Damit die Raupe des Nachtkerzenschwärmers sich entwickeln kann.